Pastoraler Raum Korschenbroich

„Fürchte dich nicht“ – Religion, Hoffnung und Wissenschaft gegen Angst

(c) CC0 1.0 - Public Domain (von unsplash.com)
Datum:
Mi. 18. Juni 2025
Von:
Christoph Sochart

Der internationale Panik-Tag am 18.  Juni rückt erneut das Thema Angststörungen in den Fokus – ein Thema, das angesichts der Tatsache, dass etwa ein Fünftel aller Menschen mindestens einmal im Leben Panikattacken erlebt, zunehmend Gewicht gewinnt. Der Münchner Psychiater und Vorsitzende der Gesellschaft für Angstforschung, Prof. Dr. Peter  Zwanzger, plädiert dafür, alte und neue Ressourcen im Umgang mit Angst neu zu entdecken.

Spirituelle Verankerung als Ressource

Zwanzger betont in Gesprächen mit der Katholischen Nachrichten-Agentur, wie entscheidend eine spirituelle Basis sein kann:

„Es ist wichtig, dass der Mensch spirituell verankert ist“ – eine Fähigkeit, die in unserer säkularisierten Gesellschaft zunehmend verloren geht.

Der Blick auf religiöse Texte unterstreiche dies: Formulierungen wie „Fürchte dich nicht“, die über 120‑mal in der Bibel vorkommen, zeigen konservative Wege auf, mit Angst umzugehen. Zwanzger verweist darauf, dass solche psychologischen „Ressourcen“ in modernen Therapiekonzepten zu wenig beachtet werden.

Das „Alphabet der Angst“ – neues Buch

Im Frühjahr 2025 veröffentlichte Zwanzger gemeinsam mit der Freiburger Psychiaterin Prof. Dr. Katharina Domschkedas Buch Das Alphabet der Angst – 200 Fakten rund um unsere wichtigste Emotion. Domschke, Lehrstuhlinhaberin in Freiburg und stellvertretende Vorsitzende der GAF, und Zwanzger bieten darin einen multidisziplinären Rundumblick: linguistisch, biologisch, soziologisch, kirchenhistorisch und kunstgeschichtlich.

Das Werk ist als eine Art Nachschlagewerk aufgebaut – von „Abgrund“ bis „Zukunftsangst“ – und bietet laut Rezensionen auch praktische Hilfen wie Hinweise zur Therapieplatzsuche oder zu Expositionsverfahren, ergänzt um alternative Methoden wie Kunsttherapie, tiergestützte Verfahren oder Neurostimulation