Pastoraler Raum Korschenbroich

Premiere der "Netzwerkkirche": "Walk & Talk" für Männer in Trauer

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Datum:
Mo. 28. Apr. 2025
Von:
Christoph Sochart

Heute (28.04.2025) fand in Korschenbroich eine besondere Premiere der Initiative "Netzwerkkirche" statt: der erste "Walk & Talk" für Männer in Trauer. Bei einem etwa 120-minütigen Spaziergang durch den Korschenbroicher Wald schuf Trauerbegleiter Christoph Sochart einen geschützten Raum für Austausch, Reflexion und Stille.

Zum Einstieg machte Sochart die Regeln für den Weg deutlich: Jeder darf sprechen, aber niemand muss. Absolute Vertraulichkeit wurde zugesichert, ebenso wie die Einladung an die Teilnehmer, gut auf sich selbst zu achten: Alles darf, nichts muss.

Mehrere Impulse begleiteten den Spaziergang und luden zu inspirierenden Gesprächen ein. Im ersten Impuls ging es um die verschiedenen Verluste, die Menschen im Laufe ihres Lebens erfahren – untermalt vom Text "Die Spur im Sand" von Rainer Maria Rilke.
Der zweite Impuls thematisierte die Individualität des Trauerns. Sochart betonte: "Es gibt kein Richtig oder Falsch. Trauer ist in Bewegung und kein geradliniger Prozess." Deshalb spreche man heute auch von Traueraufgaben statt von festen Phasen.

Ein weiterer Impuls beschäftigte sich mit der Kraft von Ritualen. Sie können Halt im Alltag geben und helfen, neue Strukturen zu schaffen. Christoph Sochart: „Meine Erfahrung zeigt mir, dass Trauernde in Ritualen oft Sicherheit finden.“

Zum Abschluss stand eine kleine Körperübung im Mittelpunkt. Sie soll helfen, sich selbst und die eigene Trauer besser zu spüren – besonders, wenn sie regelmäßig über mehrere Wochen hinweg geübt wird.

Der erste "Walk & Talk" war für die Teilnehmer ein intensives und zugleich stärkendes Erlebnis – eine gelungene Premiere, die Mut macht für weitere Spaziergänge dieser Art.